Das SPP 2130 bietet die Rahmenbedingungen, die führenden Expert:innen auf dem Gebiet der Frühneuzeit- und Übersetzungsforschung unabhängig von einem Wissenschaftsstandort bundesweit in einem interdisziplinären Forschungsverbund zusammenzubringen.
Die Geschäftsstelle des SPP 2130 war 2018-2021 an der TU Braunschweig und ist aktuell an der JMU Würzburg angesiedelt. Sie wird von der Sprecherin Prof. Dr. Regina Toepfer geleitet und von Annkathrin Koppers, M.A. koordiniert. Hier werden die Veranstaltungen des Verbunds vorbereitet, die Mittel für Fördermaßnahmen verwaltet und der SPP 2130-Newsletter herausgegeben sowie die Publikationen der open access Reihe des Verlags J. B. Metzler/Springer Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit/Early Modern Translation Cultures betreut.
Als zweiter institutioneller Träger beteiligt sich die Herzog August Bibliothek (HAB) in Wolfenbüttel, eines der bedeutendsten Frühneuzeit-Forschungszentren. Sie steht nicht nur mit ihren reichhaltigen Beständen, sondern auch als Veranstaltungsort für Jahrestagungen und Workshops sowie als Gastgeberin für Mercator-Fellows zur Verfügung.
Für die erste Förderphase konnten sich Einzelprojekte aus allen Disziplinen der Frühneuzeitforschung, z.B. den Literatur- und Sprachwissenschaften, den Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie Philosophie oder Musikwissenschaft, Inter- und Transkulturalitätsforschung bis November 2017 bei der DFG bewerben. Ausgewählt wurden 17 Einzelprojekte aus den Disziplinen Keltologie, Geschichte, Alt- und Neugermanistik, Romanistik, Religions- und Kunstgeschichte sowie der Wissenschaftsgeschichte. Sie sind entsprechend ihrer thematischen Schwerpunkte in drei Sektionen eingeteilt, deren Koordination die Mitglieder des Programmausschusses übernehmen (1. „Zeichensysteme und mediale Transformationen“ – Prof. Dr. Jörg Wesche; 2. „Anthropologie und Wissen“ – Prof. Dr. Regina Toepfer; 3. „Kulturelle Zugehörigkeiten und Gesellschaft“ – Prof. Dr. Peter Burschel).
Für die zweite Förderphase endete die Bewerbungsfrist bei der DFG am 31. Oktober 2020. Ausgewählt wurden 13 Einzelprojekte, wovon neun Verlängerungen und vier Neubewilligungen sind. Die Einteilung in die drei Sektionen wurde beibehalten.
Liegt das Innovationspotential des Schwerpunktprogramms in der Historisierung aktueller Entwicklungen in den Translationswissenschaften, besteht der wissenschaftliche Mehrwert dieser Sektionenbildung darin, dass übergreifende Fragestellungen aus interdisziplinärer Perspektive beantwortet und so neue Ansätze auf dem Gebiet der Frühneuzeit- wie der Translationsforschung etabliert werden. Durch die standortunabhängige Zusammenarbeit aller Mitglieder im Rahmen der Jahreskonferenzen werden die verschiedenen Analyseebenen des Schwerpunktprogramms in ein dialogisches Verhältnis zueinander gebracht. Es erfolgt dabei auch eine Vernetzung mit der internationalen Forschung sowie eine Öffnung für gegenwärtige Translationsphänomene und -probleme.
Als Instrument der Nachwuchsförderung werden TransUnits gebildet, in denen jeweils drei Projektmitarbeiter:innen aus verschiedenen Sektionen zusammenarbeiten. Regelmäßige Video-Konferenzen, die durch persönliche Treffen ergänzt werden, sorgen dafür, dass die Beteiligten im kontinuierlichen Austausch bleiben und zwischen den Jahrestreffen miteinander kooperieren, z.B. indem sie sich über ihre Arbeitsfortschritte informieren und Peer-Feedbacks geben. Jede TransUnit realisiert innerhalb der drei Jahre außerdem ein gemeinsames, selbst zu erarbeitendes Projekt. Für Veranstaltungen und Workshops stehen den TransUnits eigene finanzielle Mittel zur Verfügung.
Als zentrales Gemeinschaftsprojekt aller SPP-Beteiligten wurde in der ersten Förderphase in Zusammenarbeit mit der HAB Wolfenbüttel die virtuelle Ausstellung „Übersetzen ist Macht. Geheimnisse – Geschenke – Geschichten in der Frühen Neuzeit“ realisiert und im Kontext der 3. Jahreskonferenz eröffnet.