Grundlage für das Beschreiben und Verstehen der frühneuzeitlichen Übersetzungskulturen sind die historischen Konzeptualisierungen von Übersetzungsvorgängen selbst. Die Sektion bietet dazu die basale Arbeitsplattform, auf der konzentriert zur Verwendung und Verhandlung unterschiedlicher Zeichensysteme beim Übersetzen geforscht wird. Leitend ist dabei die Interrelation von semiotischer Kodierung und medialer Vermittlung. Wie greifen Zeichenprozess und Medialität in Übersetzungen zusammen, und wie werden die spezifischen Übersetzungsgegenstände durch ihre jeweiligen medialen Rahmungen transformiert? Die Sektion eröffnet entsprechend Forschungsperspektiven auf den Zusammenhang von Übersetzung und frühneuzeitlicher Sprachreflexion, von Übersetzungs- und Spracharbeit, von Semiotik- und Mediengeschichte.
Prof. Dr. Erich Poppe, Dr. Elena Parina
Der walisische Beitrag zu den Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit: Strategien des Übersetzens ins Kymrische im 16. Jahrhundert
Dr. Astrid Dröse
Liedkultur des 17. Jahrhunderts als Übersetzungskultur
Prof. Dr. Andreas Gipper, Dr. Caroline Mannweiler, Dr. Diego Stefanelli
Wissenschaftsübersetzungen in Frankreich im klassischen Zeitalter
Prof. Dr. Jörg Wesche, Dr. Julia Amslinger
Verstechniken in Übersetzung. Die Internationalisierung der deutschsprachigen Poetik und Gelegenheitspoesie des 17. und 18. Jahrhunderts
Prof. Dr. Renate Dürr, Irina Saladin
Kartographie als Übersetzung. Kartenproduktionen französischer ‚Lehnstuhlgeographen‘ des 18. Jahrhunderts