Übersetzende sind keine körper- und geschichtslosen Wesen. Sie schreiben sich selbst, ihr eigenes subjektives Verständnis sowie kulturell dominante soziale und sexuelle Normen dem übersetzten Text ein und richten sich dabei an spezifische Zielgruppen, die aus Menschen mit bestimmten Identitätsmerkmalen bestehen. Die philologische Utopie einer ‚treuen‘ Übersetzung, die den Ausgangstext ohne Abweichung wiedergibt, hat den Blick für hierarchisierende und gendernormierende Praktiken des Übersetzens lange verstellt. Damit einher ging eine Marginalisierung der Übersetzenden, deren Tätigkeit als sekundär, rezeptiv und passiv abgewertet oder nicht einmal wahrgenommen wurde.
Das SPP 2130 ‚Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit‘ lädt zu seiner fünften Jahreskonferenz ein, die 13.–15. September 2023 in Würzburg im Burkardushaus in Präsenz stattfindet. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bis zum 30. Aug. 23 bei Annkathrin Koppers (spp2130@uni-wuerzburg.de) für die Teilnahme anzumelden.
Falls sich genügend Interessierte finden, wird ggf. auch eine (eingeschränkte) Möglichkeit zur online-Teilnahme organisiert.