Missionierung wird weithin als eine Form von repressiven Machtverhältnissen wahrgenommen: eine Seite ist aktiv und hegemonial, während die andere Seite entweder passiv und unterwürfig oder völlig widerständig ist. Dieses allzu simple Verständnis der Beziehung zwischen christlichen Missionaren und ihren religiös Anderen, geht einher mit der wissenschaftlichen Tendenz, einen eindimensionalen Ansatz zu wählen, der sich fast ausschließlich auf die christliche Haltung gegenüber den Objekten der missionarischen Bestrebungen fokussiert. Neuere religionswissenschaftliche Studien haben begonnen, eine nuanciertere Dynamik aufzuzeigen, die Auswirkungen von Raum und Polyzentralität auf das missionarische Christentum und die Rolle missionarischer Begegnungen im interkulturellen Austausch zu beleuchten, u. a. den Zusammenhang von Mission und Wissenstransfer. Die unterschiedlichen Reaktionsformen der religiösen Anderen in dieser Wechselbeziehung, sind – jenseits der Konversion – bisher noch nicht angemessen wissenschaftlich aufgearbeitet worden.
Die Konferenz wird von Antje Flüchter (Bielefeld) und Rebekka Voß (Frankfurt a.M.) organisiert. Voraussichtlich können Stipendien über Reise- und Unterbringungskosten für Doktorand:innen und PostDocs vergeben werden. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei Avraham Siluk (siluk@em.uni-frankfurt.de) zu melden. Weitere Infomationen finden Sie hier. Das Programm finden Sie hier.