Das Vorhaben hat zum Ziel, einen religionswissenschaftlichen Beitrag zur Erforschung frühneuzeitlicher Übersetzungskulturen in einer Phase des regen transkulturellen Austauschs zwischen Europa und Ostasien, hier Japan, zu leisten. Das Projekt nimmt Dynamiken der Austauschprozesse zwischen katholischen Missionaren und Buddhist*innen im spätmittelalterlichen und frühmodernen Japan in den Blick. Aus der Begegnung von zwei gänzlich unterschiedlichen Übersetzungskulturen mit Beginn der Jesuitenmission (1549) entwickelten sich in Japan – und verflochten damit in Europa – neue Ansätze von Übersetzungs- und Sprachtheorie, die bisher jedoch wenig beachtet worden sind. Emische sprach- und übersetzungstheoretische Überlegungen in einer frühneuzeitlichen ostasiatischen Kultur bieten der Erforschung der Frühen Neuzeit in Europa und anderen, außereuropäischen Regionen insgesamt eine wichtige Vergleichsgröße. Die Aufarbeitung von Fallbeispielen anhand primärer Quellen aus der japanischen Jesuitenpresse in religionswissenschaftlich-vergleichender Perspektive bezweckt dabei eine Erweiterung im Feld aktueller Übersetzungstheorien.
Das Projekt mit Ansiedlung an der DFG Kollegforscher-Gruppe ‚Multiple Secularities – Beyond the West, Beyond Modernities‘ an der Universität Leipzig wird von Frau Dr. Katja Triplett geleitet.
Projektwebseite an der Universität Leipzig.