Vor dem Hintergrund der Bedeutung der Enzyklopädie als Leitmedium des 18. Jh. einerseits und ihren transnationalen Entstehungszusammenhängen andererseits untersucht das Forschungsvorhaben die Rolle, die Übersetzungsprozessen im Kontext der Herausbildung eines grenzüberschreitenden Wissens- und Kommunikationsraums zukam. Vier Perspektiven stehen im Zentrum:
1. die systematische Erfassung sämtlicher sprachlicher Übersetzungen enzyklopädischer Texte des Aufklärungszeitalters einschließlich Angaben zu Ursprungsfassungen, Übersetzern, Herausgebern und erläuternden Vorworten;
2. die beispielhafte Analyse der in einzelnen Übersetzungsvorhaben aus dem Kontext des französischen Enzyklopädismus sich vollziehenden kulturellen Adaptations- und Autonomisierungsprozesse;
3. das Selbstverständnis und die Rolle von Übersetzern als zentralen interkulturellen Akteuren für die Vermittlung enzyklopädischen Wissens; sowie
4. die Untersuchung der Rolle, die Übersetzungen für die Redaktion einzelner, länderspezifischer Lemmata des bedeutendsten französischen Enzyklopädieprojekts der Aufklärung, der Encyclopédie, zukam.
Projektleiter sind PD Dr. habil. Susanne Greilich aus Regensburg und Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink von der Universität des Saarlands, beide Fachgebiet Romanische Philologie.
Projektbeschreibung der Universität des Saarlandes.