Ziel des Projekts ist die systematische und textbasierte Erschließung und Kontextualisierung der Übersetzungskultur(en) in Wales im langen 16. Jahrhundert. Mit Bezug auf die beiden Pole Aufbruch und Kontinuität stellen sich Fragen nach der kulturellen Relevanz von Übersetzungen für das frühneuzeitliche Wales und nach den Charakteristika der zeitgenössischen Übersetzungskultur(en) im Unterschied zu den entsprechenden mittelalterlichen. Dabei werden einerseits die regionalen Besonderheiten der kymrischen Übersetzungsliteratur der Zeit und andererseits ihre globalen Verflechtungen mit Protestantismus, Gegenreformation und Humanismus herausgearbeitet. Methodisch orientiert sich das Projekt an translationswissenschaftlichen Modellen, die aus der Perspektive der Zielkultur den hermeneutischen, pragmatischen und funktionalen Charakter von Übersetzungstätigkeiten hervorheben und ihre Textarbeit mit sprachlichen und stilistischen Mikroanalysen fundieren.
Konkretisiert werden diese Forschungsfragen durch vier aufeinander bezogene Teilprojekte:
Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Elena Parina (Abteilung für Keltologie an der Universität Bonn) und Prof. Dr. Erich Poppe (Fachgebiet Vergleichende Sprachwissenschaft und Keltologie der Philipps-Universität Marburg). Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen sind Dr. Dagmar Bronner (Bonn) und Raphael Sackmann (Marburg).